Schwäbisch Hall – Wieder waren sie angetreten. Weit über 200 Ju-Jutsuka der Landesverbände Baden, Bayern und Württemberg ermittelten am zweiten Wochenende im Mai ihre Meister. Dabei konnten erstklassige Kämpfe bewundert werden. Die Jugend- und Seniorenklassen wurden am gleichen Tag ausgekämpft. Bayern präsentierte sich unschlagbar und top vorbereitet.
Für viele Ju-Jutsuka begann die Anreise schon am Vortag. Dort waren das Wiegen und die Registratur angesetzt. Ein Vorteil für die Organisation, wie sich am Tag der Meisterschaft zeigte. In der Hagenbachhalle in Schwäbisch Hall herrscht dann auch bereits ab 08:00 Uhr reger Betrieb. Die umfangreichen Jugendklassen bereiteten sich vor. Pünktlich um 09:00 Uhr konnte, nach einigen Grußworten, der Wettkampfreferent der Gruppe Süd, Markus Ridder, die Meisterschaft eröffnen. Auf drei Matten lief der Wettkampfbetrieb. Eine Matte war zunächst den Duo-Kämpfen vorbehalten. Hier lief teilweise Deutschlands Wettkampfelite auf, die nahezu komplett von bayerischen Duo-Teams dominiert wurde. Aber auch einige Nachwuchstalente waren am Start. Die Jugendklassen teilten sich die Landesverbände Baden und Bayern. Stark waren dabei die Teams aus Philippsburg, einer klassischen Duo-Hochburg. Jedoch konnten die bayerischen Teams diese stoppen. So war in der Klasse U18 weiblich ein Kopf-an-Kopf-Rennen des Teams Mira Poppele/Lara Korn aus Philippsburg und Maike Hollenbach/Dannja Braun aus Burgkirchen zu sehen. Im Finale der gut besetzten Klasse drehte das Team aus Burgkirchen aber noch einmal auf und konnten mit klarem Vorsprung siegen. Später bei den Senioren durfte man in der Klasse Mixed ein wahres Feuerwerk beobachten. Die beiden Spitzenpaare Anna Sprüderer/Michael Neumaier aus Burgkirchen und Julia Paszkiewicz/Johannes Tourbeslis aus Niederroth wechselten sich in der Führung immer wieder ab. Noch bei der Bayerischen Meisterschaft konnte das Paar aus Niederroth den Sieg für sich holen. So jedoch nicht dieses Mal. Mit einer Tageshöchstzahl von satten 95,5 Punkten holten sich die Burgkirchener Platz 1. Bei den Damen war es das Paar Annalena Sturm/Blanca Birn aus Philippsburg, welches sich auf den ersten Platz schob. Mit sauberer Technik und hoher Dynamik konnte das Team überzeugen. Die Klasse der Herren teilten sich die Bayern. Dabei kam kein Paar an Merlin und Moritz Nicolai aus Esting vorbei. Technikauswahl und Präzision waren hier unerreicht.
In den Fightingklassen herrschte reger Betrieb. In der Jugend war für die Klassen bis U15 hier erst einmal Schluss. Für diese Klassen gibt es nur noch der Deutsche Schülercup als Folgeturnier. Alle anderen kämpften hier unter anderem um die Fahrkarten zur Deutschen Meisterschaft. Es ging also um was. In der Klasse U 15 weiblich bis 36 Kg fanden sich die meisten Teilnehmerinnen. Hier setzte sich Sarah Steinberg aus Rastatt durch. Ihr wurde es aber nicht leicht gemacht. Die Herzogenauracherin Carolin Erler drehte in der Begegnung gerade im Part 1 auf. Mit stimmigem Gesamtkonzept konnte sich Steinberg aber mit deutlichem Vorsprung den Sieg in der Klasse erkämpfen. Alles im Griff hatte wieder Samir Gegic aus Nürnberg. In der Klasse U 15 männlich bis 45 Kg kam keiner an seinen schnellen Atemitechniken und kraftvollen Wurftechniken vorbei. In der Klasse U18 männlich bis 66 Kg konnte Elias Pfab aus Pyrbaum einen wahren Achtungserfolg erzielen. In der gut gefüllten Klasse kämpfte er sich äußerst konditionsstark ins Finale vor. Erst dort konnte ihn Junioreneuropameister Simon Attenberger aus Burgkirchen bezwingen. Attenberger zeigte dabei hervorragende Techniken und faires Auftreten. Christopher Hamperl vom JJ Herzogenaurach setze sich bei den Senioren männlich bis 62 Kg durch. Beachtlich waren die Einlagen im Part 2. Hier konnte Hamperl seine Trainingserfolge gut umsetzen. Bei den Senioren männlich bis 69 kg war großer Andrang zu sehen. Die vorderen Plätze waren dabei fest in bayerischer Hand. Ein tolles Finale lieferten Christian Bold aus Nördlingen und Johannes Aumüller aus Gerolzhofen. Bold konnte hier seine Reichweite nutzen und punktete immer wieder mit Fußatemi. Das führte ihn schließlich auf Platz 1. Bei den Damen bis 70 Kg hieß die Siegerin Annalena Bauer. Die junge Athletin aus Höchberg beendete alle Begegnungen vorzeitig mit Full-Ippon. Keine Fragen an dieser Stelle. Für Bauer war es ein Zwischentest für die kommenden Europameisterschaften.
So ging eine weitere Süddeutsche Meisterschaft zu Ende. Den Kampfrichtern im Dauereinsatz wurde bei insgesamt 262 Kämpfen einiges abverlangt. Auch die Organisatoren des Budokwai Schwäbisch Hall hatten alle Hände voll zu tun. Für den reibungslosen Ablauf gebührt dem Verein, der sich dieser Aufgabe auch in den letzten Jahren immer wieder mit viel Hingabe angenommen hat, herzlichen Dank. Nun richten sich alle Augen auf die Deutsche Meisterschaft Mitte Juni in Winsen. Es wird ein heißer Wind aus Süden wehen.
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Zu den Ergebnislisten:
Matthias Riedel
Medienreferent
Ju-Jutsu Verband Bayern e. V.
Bilder:
Holger Heubeck
Gerald Grübl
Matthias Riedel