Neuer Landestrainer: Vollblutsportler Lukas Bombik mit Ambitionen

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Lukas Bombik vom TSV Bergen ist ein international erfolgreicher Fighter. Seit Jahren führt er seinen Heimatverein und leitet dort unter anderem das Wettkampftraining. Seit dem Sommer ist er zudem als Landestrainer Fighting tätig. Ein Interview.

Lukas, was reizt dich an der Aufgabe Landestrainer Fighting?
Ich habe bereits mit 14 Jahren als Assistenztrainer begonnen und bald darauf auch selber Trainings übernommen, sprich Kinder-, Technik- und seit zehn Jahren das Wettkampftraining in Bergen. Im Laufe der letzten Jahre habe ich dann auch regelmäßig Stützpunkttrainings in Bayern gehalten.

Es hat mir immer wahnsinnig viel Spaß gemacht, Training zu halten, den Athleten den Spaß am Sport und auch Zusammenhalt zu vermitteln, dann auch die Verbesserungen und Erfolge zu sehen und aktiv begleiten zu können.

Als das Angebot vom JJVB kam, war es für mich zunächst eine große Ehre für diesen Posten überhaupt in Frage zu kommen und dann eine große Freude, zusagen zu können. Nachdem ich jahrelang Mitglied des Landeskaders war, wollte ich mich auch gerne einbringen, meine Erfahrungen und Wissen (unter anderem Trainer A Leistungssport) an die anderen und jüngeren Athleten versuchen, weiterzugeben und auch einfach etwas zurückzugeben.

Bei diesem großen und tollen Team eine Herausforderung, aber eine auf die ich mich sehr freue!

Welche Ziele hast du für Dich und die Sportler?
Mein Ziel ist natürlich die Erfolge des bayerischen Landeskaders der letzten Jahre mit dem aktuellen Trainerteam fortzuführen und wenn möglich zu übertreffen ?

Mein Ziel wäre, den Athleten viel Feedback zu geben, aus jedem Einzelnen das Maximum herauszuholen und sie individuell zu verbessern, sprich ihr Stärken noch besser zu fördern.

Ebenso sollten wir auch den Wettkampf allgemein (Fighting, Duo und BJJ) in den Vereinen besser fördern, die Trainer beim Aufbau unterstützen und ihnen, falls nötig oder erwünscht, auch noch das Rüstzeug hierfür an die Hand geben. Darüber hinaus will ich auch gerne mehr Athleten motivieren und überzeugen, sich für das Fighting und den ambitionierten Weg in den Landes- und Bundeskader zu entscheiden. Wir brauchen einfach mehr Nachwuchs, müssen diesen in den Vereinen abholen und ihnen die Möglichkeiten, Perspektiven und auch den Spaß an diesem tollen Sport und Landeskader aufzeigen.

Was bringt Dir die Trainertätigkeit für Deinen eigenen sportlichen Erfolg und Werdegang?
Das ist so eine zweischneidige Sache, wenn es um den eigenen sportlichen Erfolg geht.

Zum einen will man sich natürlich auch selber als Athlet weiterverbessern, insbesondere wenn man auch noch aktives Mitglied des Bundeskaders ist. Andererseits hast du die jungen, ambitionierten und motivierten Athleten, siehst deren Potenzial und willst ihnen natürlich dabei helfen, das soweit wie möglich auszuschöpfen. Dadurch muss man zwangsläufig auch einfach einen Teil der Trainingszeit aufopfern, um Feedback zu geben, Techniken zu erklären usw. Aber das klappt mittlerweile ganz gut, denke ich.

Zum anderen habe ich mich jedoch durch die Trainertätigkeit als Athlet verbessert. Auch wenn ich neben der Matte, bzw. selber als Athlet immer viel Spaß am Sport und dem Umfeld habe, so bin ich als Trainer auf der Matte deutlich ernster, strenger und fordernder. Mittlerweile fordere ich das auch viel intensiver von mir als Athlet ein und das macht mich besser, so zumindest mein eigener Eindruck. Gerade die Kombination von neuem Job, Abteilungsleiter, Vereins- und Landestrainer und auch selber als Bundeskaderathlet wird dadurch doch einfacher unter einen Hut zu bringen.

Wie bringst Deine sportliche Karriere, Trainer, Beruf und Privatleben unter einen Hut?
Es erfordert, eine gewisse Disziplin und Ernsthaftigkeit sich selbst gegenüber. Man muss seinen Tagesablauf ordentlich durchstrukturieren und das dann auch durchziehen. Da muss ich mich aber noch verbessern, aber ich bin auf einem guten Weg.

Hilfreich ist natürlich, dass meine Freundin im selben Verein und auch im Landes- und Bundeskader ist und mein Arbeitgeber das ebenso unterstützt. Zudem habe ich im Verein einige starke Leute um mich herum, auf die ich mich verlassen kann und die einiges übernehmen.

Mir ist auch aufgefallen, dass man sich regelmäßig Auszeiten nehmen und auch Abstand gewinnen muss. Schafft man das jedoch, kann man die folgenden Aufgaben mit mehr Energie, Elan und auch Fokus angehen, was auch ein besseres Ergebnis in jeglicher Hinsicht ermöglicht.

Was motiviert Dich? Was fasziniert Dich am Ju-Jutsu und am Fighting?
Am Ju-Jutsu fasziniert mich generell, dass es diese Vielfalt an Techniken und Bereichen bietet. Sei es das klassische Techniktraining, eine Kombination aus Aikido, Karate, Judo und BJJ, zusätzlich die Waffenabwehr, die SV, Gewaltprävention und was es noch so alles gibt.

Beim Fighting gibt es dann noch zusätzlich die Möglichkeit sich direkt mit einem Gegner messen zu können, das mit maximaler Schnelligkeit und auch oft maximaler Kraft, aber doch mit Regeln und Technik. Man merkt, dass die erlernten Techniken auch in der Praxis anwendbar sind und man bekommt ein Gefühl für den eigenen Körper, die Grenzen und Möglichkeiten. Und ein großer Faktor ist auch das stetige Lernen, man beherrscht eine Technik nie perfekt. Es gibt immer die Möglichkeit sich überall noch zu verbessern. Stillstand und ausbleibende Verbesserung sind nicht durch den Sport möglich, sondern meist durch einen selbst. Man hat es also überwiegend selbst in der Hand besser zu werden.

Was sind Deine nächsten Ziele als Trainer, Sportler und privat?
Mein aktuell größtes Ziel ist sicherlich die kommende Weltmeisterschaft in Abu Dhabi, wo eine Medaille, wenn möglich natürlich Gold, das Ziel wäre. Als Trainer will ich mich auch selber sowohl technisch als auch menschlich durch die Arbeit mit dem Landeskader und auch meinen Athleten im TSV Bergen verbessern. Privat ist mein erstes Ziel mich in meinem neuen Job als Projekt- und Produktmanager bei einem großen Elektrotechnikunternehmen schnell einzuarbeiten und natürlich auch beruflich meinen Weg zu gehen. Was darüber hinaus in der Zukunft noch so kommen wird, kann ich noch nicht genauer sagen.

Was ich aber zusammenfassend erwähnen möchte, ist, dass mich auf die neuen und spannenden Herausforderungen sehr freue und gespannt bin!

Lukas, vielen Dank!

Kurzbio:

Lukas Bombik (27) hat Technology and Management in München an der TU München studiert und ist jetzt als Projekt- und Produkmanager tätig. Er betreibt Ju-Jutsu seit 19 Jahren, ist seit 2009 Mitglied im Bundeskader und wurde seitdem U21-Welt- und Europameister, Dritter bei der WM (2017 und 2018) und Vize-Europameister (2018). Hinzu kommen Titel als Deutscher Meister und bei der German Open. Lukas leitet seit 2011 das Wettkampftraining beim TSV Bergen, seit 2013 die Ju-Jutsu-Abteilung im TSV Bergen. Seit 2016 ist er außerdem Stützpunkttrainer.

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JJVB / Fotos: Jörg Eschenfelder