Am 11. Und 12. November fand in Hendungen der 2. Ausbildungsteil mit Lizenzprüfung „Nicht mit mir“ statt.
Bereits am Bayernseminar haben mehrere Ju-Jutsuka aus ganz Bayern und Thüringen die Ausbildung zum Nicht mit mir-Kursleiter (und zur Kursleiterin) begonnen. Fritz Schweibold und Annemarie Besold vermittelten die Grundlagen von Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für unser Kurssystem. Nun trafen sich sechs der Bayernseminar-Teilnehmer *innen im Landschulheim Rappershausen/Hendungen in Unterfranken, um ihre Ausbildung zu beenden. Diesmal wurden sie von Stefan Bender, unserem Inklusionsbeauftragten und (wieder) von Annemarie Besold betreut. Bereits am Freitag wurden vom Ju-Jutsu Verein Hendungen Matten in einem ehemaligen Klassenzimmer aufgebaut, da die Turnhalle belegt war. Auch einige Teilnehmerinnen und Annemarie Besold reisten bereits am Freitag an. Am Samstag wurden dann die Prüfungen bis in den frühen Nachmittag hinein abgenommen. Die Teilnehmer*innen stellten ihren Mitprüflingen einen -vorher ausgelosten- Teil des Nicht-Mit -mir -Programms aktiv vor. Stefan Bender prüfte und reflektierte mit allen diesen Prüfungsteil. Parallel dazu wurde immer ein Ju-Jutska von Annemarie Besold geprüft. In diesem Prüfungsteil „Schulleitergespräch“ müssen die Teilnehmer*innen einen Nicht-Mi-Mir- Kurs und sich selbst anbieten und „verkaufen“. Annemarie Besold weiß als Schulleiterin eines Förderzentrums ziemlich genau, welche Fragen Schulleiter so stellen und wo sie Probleme sehen. Anschließend wurde jedes Einzelgespräch besprochen und Tipps gegeben. Da die Teilnehmer*innen sehr gut vorbereitet waren, konnten alle nach bestandener Prüfung ein großes Lob der beiden Prüfer entgegennehmen.
Nach diesem aufregenden Teil der Ausbildung wurden nun noch Themen bearbeitet, die außerhalb der Prüfung, aber für Kurse trotzdem wichtig sind: Prävention sexualisierter Gewalt (Teil 3), Gefahren im Netz, Rechtliche Aspekte speziell für Kursleiter*innen, Grundlagen Szenarientraining und Nicht mit mir- inklusiv. Hier zeigte Stefan Bender als Inklusionsbeauftragter des JJVB, wie man Menschen mit verschiedenen Behinderungen in Kurse integrieren kann und was dabei zu beachten ist. Stefan hatte verschiedene Materialien und Hilfsmittel mitgebracht, unter anderem auch einen Rollstuhl, der die Teilnehmer*innen schon vor ein erstes Problem stellte. Unser Trainingsraum konnte nämlich nur über mehrere Treppenstufen erreicht werden und die erste Aufgabe war einen „behinderten“ Miteilnehmer in den Trainingsraum zu bringen. „Anstrengend, aber machbar“ wurde festgestellt. Sehbehinderte und blinde Kursteilnehmer*innen wurden simuliert und zu guter Letzt bekamen die angehenden Kursleiterinnen noch Informationen zu hörgeschädigten Menschen und zur „Leichten Sprache“, die vor allem bei geistig behinderten Menschen wichtig ist.
Wir gratulieren allen neuen Kursleiter*innen zur bestandenen Lizenzprüfung und freuen uns darauf, dass sie als „Botschafter*innen“ Ju-Jutsu an Schulen und andere Organisationen bekannt machen. Außerdem bedanken wir uns beim Team des Schullandheims Rapperhausen für die freundliche und kompetente Begleitung und für die Rundum- Verpflegung.
Peter Günther, JJVB; Text: Stefan Bender, Annemarie Besold; Bilder: Annemarie Besold