Szenarientraining unter reellen Bedingungen

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Am Sonntag, den 22. September konnten 20 Ju-Jutsu Sportlerinnen und Sportler, die von den Referenten Walter Knör und Andreas Hötzinger aus den über 50 Bewerbern ausgewählt worden waren und einen repräsentativen Schnitt durch alle Altersstufen und Graduierungen darstellten, realistische Alltagsszenarien erleben.

Neben zwei Vertretern des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes waren auch Beobachter der Bayerischen Polizei anwesend.

Von der Polizei Bayern wurde dem JJVB für diesen außergewöhnlichen Lehrgang freundlicherweise die Ausbildungsstätte in Eichstätt zur Verfügung gestellt. So konnten im Übungshaus den Teilnehmern knifflige Situationen in einer realen Umgebung als zu lösende Aufgaben gestellt werden. Zunächst erhielten die Teilnehmer einen Vortrag des Referenten Walter Knör mit den rechtlichen Grundlagen zur Selbstverteidigung. 

Da die Aufgaben jeweils nur von einem Teilnehmer zu lösen waren, wurde für die übrigen Sportler im Übungsraum ein reguläres Training von Sepp Sträußl angeboten. Während der Aktion wurden die Probanden gefilmt. Nach der Situation, die vom Lehrreferenten abgebrochen wurde, wenn das Szenario außer Kontrolle geriet oder die Situation sinnvoll gelöst war, wurde mit jedem Teilnehmer eine Nachbesprechung durchgeführt. 

Wissenschaftlich begleitet wurde dieser Lehrgang von Prof. Dr. Thomas Falter und seinen charmanten Assistentinnen von der Hochschule Regensburg. Jeder Teilnehmer hatte vorab bereits einen Fragebogen ausgefüllt und erhielt am Lehrgangstag seine individuelle Auswertung. Nach der kurzen Mittagspause erhielten die Teilnehmer von Prof. Falter eine Einweisung in das Modell von Graves, das es erlaubt eine Kommunikation auszuüben, die das jeweilige Gegenüber auch versteht. Die so vermittelten Erkenntnisse konnten dann am Nachmittag in der zweiten Runde der Szenarien bereits angewendet werden.

Sowohl die Akteure als auch die Beobachter konnten an diesem Tag viel lernen und interessante Erkenntnisse gewinnen. Ein besonderes Lob haben die Männer verdient, die sich als Aggressoren zur Verfügung gestellt haben und durch ihre sehr  überzeugende Schauspielkunst die Situationen erst real werden haben lassen. Insgesamt lösten die Teilnehmer die gestellten Situationen überwiegend sehr gut. Sehr positiv festzustellen ist, dass die Probanden - obwohl sie aufgrund ihrer langjährigen Ju-Jutsu Ausbildung sicher über die entsprechenden Techniken verfügt hätten - die Situationen stets versuchten gewaltfrei zu lösen. Dies spricht für das Ausbildungskonzept des JJVB und die im Ju-Jutsu vermittelten Werte.

Das Feedback aller Beteiligten am Lehrgangsende war sehr positiv und die Ju-Jutsuka lobten insbesondere die Organisation, den hohen Aufwand und die Realitätsnähe der Umgebung. Die anwesenden Ausbilder der Bayerischen Polizei bescheinigten den Organisatoren des JJVB ein hohes Maß an Professionalität. 

Solch ein Szenarientraining wurde von den Lehrgangsteilnehmern als sehr sinnvoll und als etwas ganz anderes als das "normale" Üben auf der Matte, bewertet.  Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden in die zukünftigen Landeslehrgänge und das Ausbildungskonzept zur Freien Selbstverteidigung einfließen und die hochwertige Ausbildung in Bayern weiter verbessern. Alle waren sich einig, dass ein Szenarientraining fester Bestandteil der Ju-Jutsu Ausbildung werden soll.

 

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Debug: angegebener Pfad - https://www.jjvb.de/images/Berichte/2013_09_22_szenarientraining

 

Peter Dendl
Vizepräsident Breitensport
Ju-Jutsu Verband Bayern e. V.